Regeneration - was ist das?
Um die Krisen unserer Zeit zu bewältigen, Ökosysteme zu regenerieren und eine zukunftsfähige Gesellschaft aufzubauen, braucht es ein neues Mindset: Regeneration. Eine regenerative Kultur macht Ganzheitlichkeit und Verbundenheit mit dem Leben zur Grundlage unseres Denkens und Handelns. Wir Menschen werden gesunder, integrierter Bestandteil des Systems Erde und leben in Symbiose mit anderen Lebewesen.
Nachhaltigkeit mit dem Fokus auf Erhalt ist mittlerweile nicht mehr ausreichend. Viele Ökosysteme und Strukturen sind so degradiert und zerstört, dass ein Erhalt nicht mehr erstrebenswert ist. Es braucht Wiederaufbau, Heilung und Renaturierung - Regeneration. Im Gegensatz zu Restoration, wo der Fokus auf bewussten Projekten und Maßnahmen der Restoration und Reparatur von ökologischen Systemen liegt, geht der Ansatz der Regeneration weiter: Der Mensch wird in seiner Gesamtheit, mit Kultur und Strukturen wieder lebendiger Bestandteil des Ökosystems Erde und tritt in Co-Evolution mit anderen Wesen. Wir gliedern uns wieder ein in “Mutter Natur” mit einem Mindset der Verbundenheit und holistisch-systemischem Denken und Handeln.
Mein Wirken zu Regeneration
In meiner Organisation Reinventing Society haben wir uns seit 2022 auf das Thema Regeneration ausgerichtet. Unser Anfangsschwerpunkt waren positive Zukunftsvisionen und Utopien im Allgemeinen, der sich mittlerweile auf regenerative Strukturen und Kulturen fokussiert hat.
Entsprechend fasziniert es mich gegenwärtig, regenerative Visionen für verschiedene gesellschaftliche Institutionen und Bereiche zum Beispiel durch Workshops zu entwickeln: Was ist regenerative Führung? Wie kann ein regenerativer Journalismus aussehen? Was ist eine regenerative Organisation? Meine und unsere Vision wird damit immer konkreter und facettenreicher.
Dabei betrachten wir auch unsere eigene Organisation als Reallabor einer regenerativen Kultur und erforschen, was es heißt entsprechend zusammenzuarbeiten, zu wirken und zu leben. Resultate daraus waren beispielsweise, unser Arbeiten stärker am natürlichen Zyklus der Jahreszeiten auszurichten (Winterpause, Projektsamen im Frühling aussäen, Ernte im Herbst) und weniger mit dem Verstand zu planen und stattdessen vor allem zu erspüren, “wo das Leben gerade fließen will” und was es gerade braucht.
Inspirationsquellen zum Thema Regeneration sind sowohl indigene Kulturen wie die Kogi Kolumbiens als auch inspirierende Forscher:innen und Pioniere wie Daniel Christian Wahl (Buchtipp: Regenerative Kulturen gestalten) oder Laura Storm und Giles Hutchines (Buchtipp: Regenerative Leadership).