Buchveröffentlichung: Utopia 2048, Prolog

Utopia 2048 ist fertig!

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Nach knapp acht Monaten des Schreibens ist das Buch fertig geschrieben. Ein Probedruck ist gestern angekommen und gefällt mir sehr gut. Die ersten Online-Shops listen bereits das Taschenbuch (das Ebook folgt hoffentlich zeitnah) und 100 Bücher sind von mir bestellt zum verschicken und verschenken. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Wochen und welche Resonanz das Buch erzeugen wird. Bestellen lässt sich das Buch hier.


Es folgt der Prolog von Utopia 2048:

»Heute Morgen, am 17. Juni 2048, hat der Bundespräsident den Heldenmarkt auf dem Berliner Messegelände feierlich eröffnet. Der Heldenmarkt hat das deutsche und europäische Sozialunternehmertum nachhaltig geprägt und feierte dieses Jahr bereits sein 37-jähriges Bestehen. Wie jedes Jahr fand der Heldenmarkt direkt im Anschluss an die IFM statt.«

Lena fuhr dazwischen: »Was ist die IFM?«

»Die IFM ist die Internationale Fahrrad Messe«, antwortete der Computer.

»Okay. Weitere Nachrichten bitte.«

Sie saß auf einem Lehnsessel in ihrem Zimmer und blickte auf einen großen Bildschirm, der ihre Zimmerwand fast vollständig ausfüllte. Sie konnte mit dem Computer per Stimmbefehl kommunizieren. Damian hatte ihr eben die Bedienung erklärt. Bisher klappte das unerwartet gut. Über den Computer hatte sie Zugriff auf die sogenannte Central Knowledge Base, eine umfassende globale Datenbank, in der das gesammelte Wissen der Menschheit eingespeist war. Gerade hatte sie entschieden, sich die Nachrichten der letzten Woche anzeigen zu lassen.

Der Computer fuhr fort und blendete Bilder verschiedener Menschen und Gebäude ein: »Das Bundeswirtschaftsministerium hat heute verkündet, innerhalb der nächsten drei Jahre hundertzwanzig weitere Berufungsämter zu eröffnen. Die Berufungsämter sollen alle Bundesbürger noch besser darin unterstützen, ihre Fähigkeiten und Begabungen zu entdecken und ihre persönliche Berufung zu finden.«

Daraufhin erschienen auf dem Bildschirm Mosaike mit verschiedenen vertiefenden Informationen.

»Erzähl mir bitte mehr zu Berufungsämtern«, sagte Lena.

»Berufungsämter sollen alle Bundesbürger dabei unterstützen, durch Beratungen und Coachings die eigenen Interessen, Fähigkeiten und Begabungen zu erkennen und zu entfalten und dadurch die persönliche Berufung zu finden. Berufungsämter sind aus den früheren Arbeitsämtern und Jobcentern hervorgegangen, welche darauf fokussiert waren, dass arbeitslose Bürger möglichst schnell bezahlte Erwerbsarbeit finden. Diese Institutionen standen jedoch in der Kritik, da häufig finanzieller und psychischer Druck aufgebaut wurde, um Menschen in unliebsame Jobs zu drängen. Berufungsämter bieten hingegen ausschließlich positive Unterstützung durch ausgebildete Coaches und Sozialarbeiter und verwenden eine Vielfalt von Methoden und Seminarangeboten, um individuelle Vorlieben und Neigungen zu berücksichtigen. Das erste Berufungsamt wurde als Pionierprojekt 2038 in Nauen eröffnet. Nach einer Probephase...«

Lena unterbrach die Stimme. »Danke, das reicht. Weitere Nachrichten bitte.«

»Der europäische Verteidigungsminister hat beschlossen, Teile der europäischen Armee für einen humanitären Einsatz in den Irak auszusenden. Die Soldaten sollen insbesondere dabei helfen, mit der Roboter-Staffel Landminen zu entschärfen, die durch die heftigen Überflutungen der letzten Wochen an die Oberfläche geschwemmt worden sind.« Das Video zeigte dazu Bilder von überschwemmten irakischen Dörfern, von Soldaten in blauer Uniform, die in ein Flugzeug stiegen und von schildkrötenähnlichen Robotern mit langen Hebelarmen. »Die Minen stammen überwiegend aus dem dritten Golfkrieg und haben in den letzten Tagen bereits mehrere Menschenleben gefordert.«

Der Bildschirm blieb daraufhin stehen und teilte sich in mehrere Bereiche auf: Die Lage im Irak; Die europäische Armee; Der dritte Golfkrieg; Die Ansprache der Verteidigungsministerin; Weitere Nachrichten. Die Mosaike waren mit Bildern und Vorschauvideos hinterlegt.

»Weiter«, sagte Lena.

»Die Bundeskanzlerin hat heute Morgen auf dem Platz der Republik den internationalen Tag des Yoga eingeleitet. Zusammen mit hunderten anderen Yogabegeisterten führte sie vor dem Reichstag verschiedene Yogaübungen aus und machte zum Abschluss den Sonnengruß.« Gezeigt war dazu das Bild einer lächelnden älteren Frau mit nach oben gestreckten Armen zusammen mit zahlreichen anderen Menschen in gleicher Pose.

Lena grinste.

Der Computer fuhr fort: »Viele Schulen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen beteiligten sich an dem Feiertag mit entsprechenden Kursen und Angeboten. Der Gesundheitsminister rief dazu auf, Yoga und Meditationen insbesondere in Unternehmen verstärkter einzubringen.« Ein junger asiatischer Mann wurde eingeblendet, der sagte: »Die gesundheitlichen und psychischen Vorteile einer regelmäßigen Yoga- und Meditationspraxis sind wissenschaftlich bestens belegt. Vor allem als Mittel gegen Stress und hohe psychische Belastung sind diese Ansätze hervorragend geeignet und erhöhen außerdem die allgemeine Lebenszufriedenheit. Die deutsche Wirtschaft hat jedoch Aufholbedarf, entsprechende Angebote für die Mitarbeitenden bereitzustellen.«

Lena schüttelte ungläubig den Kopf. »Weitere Nachrichten bitte. Was ist international passiert?«

»Bei einem Treffen der französischen Präsidentin mit den Staatsoberhäuptern mehrerer afrikanischer Staaten in Dakar wurde das erfolgreiche Begleichen der französischen Entschädigungszahlungen für die Kolonialbesetzung zelebriert. Frankreich hatte den Staaten der ehemaligen französischen Kolonien innerhalb der letzten fünfzehn Jahre insgesamt 650 Milliarden Euro als symbolische Entschädigung für die französischen Verbrechen während der kolonialen Besetzung ausgezahlt. Die gastgebende Präsidentin Senegals begrüßte die Ära einer neuen Beziehung auf Augenhöhe und des gegenseitigen Respekts. Frankreich hatte noch bis 2030 massiven politischen Einfluss genommen und sogar die Geldpolitik einiger afrikanischer Länder kontrolliert. Erst nach dem von der WFTO ausgerufenen globalen Schulden-Erlassjahr 2032 kam es zu einem Umdenken und...«

»Was ist die WFTO?«, unterbrach Lena den Computer.

»Die WFTO ist die World Fair Trade Organization. Die WFTO ist aus der WTO, der World Trade Organization hervorgegangen und...«

»Okay, danke«, sagte Lena schmunzelnd. »Weiter bitte.«

»Der Holy State of Christ versinkt zusehends im Bürgerkrieg. Wie der mexikanische Nachrichtendienst mitteilte, kam es dort in den letzten Tagen zu schweren bewaffneten Konflikten.« Auf dem Bildschirm erschien ein Video von Menschen in weißen Ku-Klux-Clan ähnlichen Roben, die Sturmgewehre schwenkten. »Nach Informationen der UN gibt es in der Bevölkerung Engpässe von Nahrungsmitteln und medizinischen Gütern. Die USA und Mexiko haben humanitäre Unterstützung und Hilfsgüter angeboten. Dies wurde jedoch von den meisten Regionen des Landes ausgeschlagen.«

Lena verzog eine Augenbraue. »Mehr Informationen bit...« Dann schüttelte sie den Kopf und sagte: »Nein, egal. Weitere internationale Nachrichten bitte.«

»Das UN-Generalsekretariat hat im aktuell erschienenen Jahresbericht verkündet, dass die HPGs, die Healthy Planet Goals, von 148 der 205 UN Mitgliedsstaaten zufriedenstellend erreicht worden sind. Insbesondere der südamerikanische Staatenbund wurde durch seine umfassenden Wiederaufforstungsprogramme positiv hervorgehoben. Ein großer Meilenstein sei auch die Regeneration des australischen Great Barrier Reef, welche vielen Wissenschaftlern wie ein Wunder erscheint. Man sei insgesamt auf einem guten Weg, aber es bleibe noch viel zu tun, verlautete der Bericht. Insbesondere die Säuberung der Meere sei zeitaufwändiger und kostenintensiver als veranschlagt. Der japanische Umweltminister hat bereits zu einem internationalen Treffen in Kyoto eingeladen, um das weitere Vorgehen zu sondieren.«

UTOPIA 2048 - BERLIN FRIEDRICHSTRASSE, BY AERROSCAPE, CREATIVE COMMONS LIZENZ: CC BY-NC-SA